Dallmayr-Preis: Der Countdown läuft für Lucky Lion

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Der Favorit im Dallymayr-Preis: Lucky Lion

Favorit im Dallmayr-Preis: Lucky Lion

Will seinen Titel im Großen Dallmayr-Preis verteidigen: Lucky Lion ist der Star auf  Mitteldistanzen und muss in München zeigen, wie gut er im Moment wirklich ist. (Foto: Turfexperte)


Münchner Sommer-Highlight wirft seine Schatten voraus

Der Große Dallmayr-Preis ist schon seit vielen Jahren ein Rennen der Extraklasse. Als einziges Rennen über die Mitteldistanz von 2000 Meter besitzt es in der Riege der Gruppe-I Rennen einen Sonderstatus in Deutschland.

Dabei ist der Große Dallmayr-Preis immer auch ein besonderer Härtetest für die Spitzen-Dreijährigen, die sich in München zum ersten Mal in der Saison mit den älteren Stars auf allerhöchster Grand Prix Ebene messen.

Die Bilanz des Derby-Jahrgangs ist eher ernüchternd: in den letzten 25 Jahren konnten nur 7 Dreijährige den Dallmayr-Preis gewinnen. Darunter waren klangvolle Namen, wie die eisenharte Elle Danzig, der Derbysieger Pastorius und die Derby-Zweiten Ransom O´War und Lucky Lion.

Schafft Lucky Lion die Titelverteidigung?

Lucky Lion will es auch in diesem Jahr wissen und den Dallymar-Preis zum zweiten Mal in Folge gewinnen. Ein Kunststück das vor ihm nur der große Turfkönig vollbringen konnte.

Ein leichter Gang wird es für den Schützling von Andreas Löwe sicher nicht, denn unter den deutschen Konkurrenten sind zahlreiche Gruppesieger. Allen voran Wild Chief und Magic Artist, die beide schon erstklassige Leistungen in dieser Saison gezeigt haben.

Doch auch aus dem Ausland könnten ein paar erstklassige Pferde anreisen. Besonders interessant wäre ein Start des Aga Khan-Hengstes Canndal, der schon mit Palace Prince die Klingen kreuzte.

Wild Chief will jetzt den Dallmayr-Preis

Wo sind die Gegner geblieben?: Wild Chief cantert im Audi-Preis zu seinem ersten Gruppetreffer. Jetzt geht es eine Etage höher um den längst verdienten Gruppe I-Erfolg  (Foto: German Racing/ Marc Rühl)


Der Vorjahres-Sieger: Lucky Lion

Lucky Lion gilt als sicherer Starter im Großen Dallmayr-Preis. Nach aktueller GAG-Einschätzung ist er das zu schlagende Pferd im Rennen. Im letzten Jahr holte er sich das Rennen in einer atemberaubenden Kampfpartie gegen den Frankel-Bruder Noble Mission. Für Lucky Lion war es der Höhepunkt seiner Karriere.

Mit Noble Mission schlug er ein echtes Gruppe I-Pferd, das im letzten Jahr vor allem die Champion Stakes in Ascot gegen den erstklassigen Al Kazeem gewinnen konnte.

Seit dem sucht Lucky Lion seine Form. Zuletzt gewann er ein harmloses Altersgewichtsrennen in Mülheim, um wieder Vertrauen zu bekommen. Es war auch ein erstes Kennlernen mit Jockey Andrasch Starke, der den Hengst in München reiten soll. Da Lucky Lion nicht einfach zu reiten ist und oft sehr heftig geht, war das bestimmt ein kluger Schachzug.

Hinter der aktuellen Form von Lucky Lion steht ein Fragezeichen. Wie gut er momentan ist bleibt Spekulation. Doch in Bestform ist er ein Ausnahmehengst. Allein um ihn zu sehen, lohnt sich am 26. Juli ein Besuch in München-Riem.

Der Lokalmatador: Magic Artist

Magic Artist wird in München von Wolfgang Figge trainiert. Der vierjährige Hengst war im Vorjahr guter Vierter im Dallmayr-Preis und konnte in seiner Karriere bereits zwei Gruppe III Rennen gewinnen.

Zuletzt gelang ihm das beim Saisondebüt in Mailand. Im Premio Ambrosiano schlug er hauchdünn Cleo Fan, eines der besten italienischen Pferde über Mitteldistanzen.

Die Revanche in Rom auf Gruppe I-Ebene konnte Cleo Fan dann für sich entscheiden. Zwischen beiden Pferden entscheidet wohl die Tagesform. Nach diesen Formen sollte Magic Artist im Dallmayr-Preis gute Chancen auf ein Platzgeld haben.

Uns stört sein Abstecher in die USA. In den Manhattan-Stakes in Belmont Park ging Magic Artist Anfang Juni unter. Das ist für ein europäisches Pferd sicher keine Schande. Doch die Strapazen des Rennens und der weiten Reise werden nicht spurlos an ihm vorüber gegangen sein.

Der Gruppe I-Spezialist: Wild Chief

Wild Chief ist der Pechvogel der letzten Saison. Er kam nur in den schwersten Rennen an den Start und lief dort immer grandios, ohne jedoch richtig zu punkten.

Sein Auftritt im Französischen Derby kann sich sehen lassen. Platz Vier von 16 Startern war schon eine Hausnummer, die so früh im Jahr selten einem deutschen Dreijährigen in Frankreich gelingt.

Platz 5 im Derby – auch nicht schlecht. Gegen Sea The Moon gab es zwar nichts zu gewinnen, doch machte Wild Chief aus der Spitzengruppe ein großes Rennen und war erst ganz zum Schluss für eine bessere Platzierung geschlagen.

Im Preis von Europa sah man deutlich, dass der Hengst keine 2400 Meter steht. Nach einem bärenstarken Lauf wurde er auch hier nur Fünfter.

In diesem Jahr versuche sich Wild Chief erstmal über die Meile. In Hannover zeigte er vor kurzem im Audi-Cup auf Gruppe II-Ebene was in ihm steckt. Mit 4,5 Längen ging er vor Felician und Red Dubawi – beides gestandene Gruppensieger – spazieren.

Trotz kurzer Startfolge hat Wild Chief im Dallmayr-Preis allererste Chancen. Wir denken 2000 Meter ist seine Idealdistanz.

Wunder-Stute?

Im Dallmayr-Preis konnten sich insbesondere ältere Stuten schon oft profilieren. Zuletzt schaffte Lady Jane Digby – aus England von Mark Johnston entsandt – die Überraschung als sie die beste deutsche Stute, Night Magic, schlug.

Auch in diesem Jahr sind interessante Stuten für den Dallmayr-Preis genannt. Aus deutscher Sicht sind das vor allem Wunder und Lacy.

Die Röttgenerin Wunder startete spät in die Saison und konnte in Hannover auf Anhieb auf Listenebene punkten. Die Stute ist erst wenig geprüft und konnte bei erst 6 Starts vier Mal gewinnen. Darunter war im Vorjahr auch der Prix Chloé ein Gruppe III-Rennen für Stuten in Chantilly.

Für Wunder ist es ein enormer Sprung auf Gruppe I-Ebene. Wir sind da erst einmal skeptisch.

Wunder will den Stutensieg im Großen Dallmayr-Preis

6 Starts – 4 Siege: Was Wunder kann weiß noch keiner so genau. Die Stute versucht sich im Großen Dallmayr-Preis auf Gruppe I – Parkett.  (Foto: Turfexperte)


Sturm und Drang der Dreijährigen

Dass den Dallmayr-Preis nur ein echter Klasse-Dreijähriger gewinnen kann, hat die Vergangenheit bewiesen. Ein hervorragendes Laufen im Deutschen Derby kann da nicht schaden.

Von den aktuellen Starten wird allenfalls Areo diesen Anforderungen gerecht. Er ist als Vierter im Derby so etwas wie die Konstante im Jahrgang, denn zuvor war er schon Zweiter in der Union und Zweiter im Metzler-Preis. Sein Laufen im München wäre sicher spannend.

Wenn es ein Dreijähriger jedoch wirklich schaffen kann im Dallmayr-Preis zu punkten, so ist das unser Meinung nach Canndal. Der französische Hengst des Aga Khan war der Runner-Up zu Palace Prince im Prix Ridgeway. Palace Prince wurde daraufhin im Derby für viel Geld nachgenannt und lief sensationell auf den zweiten Platz.

Einen zweiten Platz erzielte danach auch Canndal. Sein Weg führte ihn ins Belmont Derby, wo er sich nur Force The Pass geschlagen geben musste. Eine erstaunliche Leistung. Zudem wurde auch sein dritter Platz aus dem Prix Hocquart aufgewertet. Der Sieger Ampére schlug sich als Zweiter zu Erupt im Grand Prix de Paris auf Gruppe I-Ebene mehr als beachtlich.

Unseren Tipp für den Dallmayr-Preis erhaltet ihr – wie immer – am Freitag vor dem Rennen. Wir können es jetzt schon kaum erwarten!

Starterfeld im Großen Dallmayr-Preis 2015

NummerNameAlterGAGTrainerJockey
1Eric494Chr.v.d.Recke
2Global Bang590J.Hirschberger
3Guiliani (IRE)496J.-P.Carvalho
4Kerosin493J.-P.Carvalho
5Lucky Lion (GB)498,5A.LöweA.Starke
6Magic Artist (IRE)496W.FiggeA.de Vries
7Meadow Creek (GB)4A.Fabre
8Wild Chief497J.Hirschberger
9Carla Bianca (IRE)4D.K.Weld
10Daytona Bay (GB)589,5F.J.LeveR.Havlin
11Wunder494,5M.KlugF.Tylicki
12Lacy495W.Hickst
13Ajalo (FR)392,5W.Hickst
14Areo (GB)393J.Hirschberger
15Brisanto (GB)394M.G.Mintchev
16Canndal (FR)3M.Delzangles

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