Härtetests für Derby und Diana
6. Juni 2015Nordic Flight bucht im Derby-Trial das Ticket nach Hamburg
6. Juni 2015Als sich Fabrice Veron auf Val D´Hiver umschaute, sah er die Gegnerinnen nur noch von weitem. So nahm er die Stute schon weit vor der Ziellinie auf und beließ es bei sechs Längen Vorsprung.
Wieder einmal ging der Sieg in einem Stutenrennen ins Quartier von Henri-Alex Pantall nach Frankreich. Dass mit der Engländerin Ceaseless der zweite Gast aus dem Ausland zum Schluss auf Platz zwei landete, sagt viel über die Qualität der deutschen Stuten aus. Man kann das Diana-Trial durchaus als Debakel bezeichnen.
Das Rennen selbst war von vielen Positionswechseln gekennzeichnet. Zunächst sah man Ceaseless vorn, bevor Waldnah mit Santa Lucia und Val D´Hiver im Gefolge übernahm. Dann strebte Andraxt an die Spitze und legte vorn auch ein gutes Tempo vor. Im Schlussbogen tendierte sie nach außen und nahm Waldnah gleich mit. Das hatte viel Kraft gekostet und so verschwand Andraxt auch gleich zu Beginn der Zielgeraden auf nimmer wiedersehen. Für einen Moment sah sich nun Waldnah vorn, doch in der Mitte der Bahn zog Val D´Hiver auf. So war das Rennen schnell entschieden, obwohl die Französin krass nach außen wegbrach. Doch bei der Überlegenheit der Stute machte auch das nichts aus. Im Gegenteil – sie vergrößerte den Vorsprung noch, bis sie von ihrem Jockey aufgenommen wurde.
Von hinten kam Ceaseless noch an Waldnah vorbei. Auch Chantilly bot sich auf Platz vier noch besser an. Von den Schiergen-Stuten blieb Santa Lucia vor Drejö, die nie besser im Rennen war. Die beiden Hickst-Stuten fielen komplett aus dem Rennen.
Wir sehen die Leistung von Val D´Hiver mit gemischten Gefühlen. Die Stute ist sicher kein Überflieger und wird sich in Frankreich in der Listenklasse schwer tun. Auch für Ceaseless sind Listenrennen in ihrer Heimat zu schwer. Für das Diana-Trial reichte es nach dem Ausfall von Auctorita, die das Rennen wegen des festen Bodens ausließ, alle mal. Von den deutschen Stuten lief nur Waldnah ordentlich. Sie hatte nicht einmal das beste Rennen und ging unterwegs auch ein wenig heftig. Mit größerer Routine kann sie auf Listenebene mitmischen.
Warum die Rennleitung den sechs Längen Sieg von Val D´Hiver mit „leicht“ und nicht mit „hochüberlegen“ charakterisierte, bleibt wohl für immer ein Geheimnis.
Die Platzierten im Diana-Trial: Chantilly, Ceaseless, Santa Lucia und Waldnah (von links). Die Siegerin Val D´Hiver gewann trotz Wegbrechens an den Außenrails. (Foto: Turfexperte 2015)