Sprint-Cup mit Gruppesieger Donnerschlag
17. Juli 2015Play it again, Gamgoom!
5. Februar 2016Ito, Nutan oder Nightflower?
Die Turfsaison 2015 endete bei den Jockeys mit einem spannenden Championatskampf zwischen Alexander Pietsch und Andrasch Starke. Mit jeweils 86 Saisonsiegen lagen die beiden Top-Jockeys am Ende gleichauf.
So gab es verdientermaßen zwei Champions. Bei der Wahl zum Galopper des Jahres 2015 kann es dagegen nur einen Sieger geben. Denn bei der Publikumswahl siegt das Pferd mit den meisten Stimmen und ein Patt nach Stimmenanzahl ist mehr als unwahrscheinlich.
Doch in diesem Jahr hätten wohl alle drei Kandidaten die Krone des Galoppsports verdient. Nightflower, Nutan und Ito sind allesamt Steher, die leistungsmäßig sehr dicht beieinander liegen.
Da fällt die Wahl schwer, denn richtige Cracks, wie Protectionist, Novellist oder die unvergessene Danedream, fehlten im letzten Jahr in den heimischen Ställen.
Trotzdem ist Mitmachen natürlich Pflicht. Vom 1. bis zum 29. Februar kann man unter www.german-racing.com nicht nur seinen Favoriten küren, sondern auch einen vom 100 Preisen gewinnen!
Schlenderhaner Erfolgsgalopper: Der Adlerflug-Sohn Ito gewinnt den Badener Frühjahrs-Preis nach Belieben und später im Jahr den Großen Preis von Bayern. (Foto: Turfexperte)
Ito – der Aufsteiger der Saison
Ito war alles andere als ein Frühaufsteher. Er kam erst als Dreijähriger an den Ablauf und siegte dann beim zweiten Start in einem harmlosen Maidenrennen. Nach längerer Pause gewann er völlig überlegen ein Steherrennen im August gegen den guten Ephraim. In Baden-Baden ging er danach im Ausgleich I völlig unter.
2015 steigerte sich Ito von einem Aufbaurennen, über die Listenklasse bis zum Gruppe II und Gruppe I-Sieger. Im GAG hieß das eine Verbesserung um 20 kg – eine echte Aufsteiger-Story. Mit 99,5 kg ist er im GAG der Champion des Jahres.
Sein bedeutendster Treffer war erst spät im Jahr im Großen Preis von Bayern fällig. Start-Ziel, so wie es am liebsten hat, gewann er völlig überlegen mit 4 Längen gegen Prince Gibraltar, der zuvor den Großen Preis von Baden gewonnen hatte und auch in Golden Horns Prix de l’Arc de Triomphe als Siebter keine schlechte Figur machte.
Nach Abstammung ist Ito ein Steher durch und durch. Sein Vater Adlerflug gewann 2007 für Schlenderhan das Deutsche Derby und ein Jahr später den Düsseldorfer Deutschland-Preis. Sein Großvater In The Wings ist in Deutschland auch als Vater des Spitzenvererbers Soldier Hollow besonders aktuell.
Großer Preis von Bayern
Seine Mutter Iota war 2005 – ebenfalls für Schlenderhan – u.a. im Preis der Diana erfolgreich. In der Diana, dem Stutenderby, das damals in Hamburg gelaufen wurde, schlug sie nach einem tollen Ritt von Terence Hellier u.a. die Auenquellerin Gonbarda, die später Mutter des Godolphin-Cracks Farhh wurde.
Fazit: Ito ist der Jahrgangs-Primus ohne wirkliches Star Appeal. Das reicht nicht für einen Galopper des Jahres. Wir sehen ihn auf Platz 3.
Der Derby-Sieger: Nutan – hier beim Aufgalopp zum Kölner Union-Rennen, gibt im Derby eine echte Galavorstellung. Im September folgt verletztungsbedingt das viel zu frühe Karriereaus. (Foto: German Racing/ Marc Rühl)
Nutan – der Held von Hamburg
Nutans Rennkarriere war kurz und intensiv. Der Hengst vom Stall Nizza kam nur 5 Mal an den Start und konnte davon zwei Rennen gewinnen. Sein erster Sieg in einem Sieglosenrennen in Köln war zwar beeindruckend, jedoch ließ die Konkurrenz stark zu wünschen übrig.
Doch der Hengst kam mit Blick auf das Deutsche Derby immer besser in Schwung. Im Union-Rennen, der wichtigsten Derby-Vorprüfung, landete er schon hinter Shimrano und Areo auf Platz drei. Und die Platzierten in der Union sind immer auch heiße Tipps für Hamburg.
So schlug Nutans große Stunde dann auch im 146. Deutschen Derby. Er wurde ein Derbysieger der herausragenden Art und siegte überlegen mit 5 Längen gegen Palace Prince und Fair Mountain. Die alte Konkurrenz aus dem Union-Rennen ließ er dabei nach Belieben hinter sich. Das Erfolgs-Team aus Trainer Peter Schiergen und Jockey Andrasch Starke hatte es also wieder einmal geschafft.
Nach Hamburg kam Nutan nur noch einmal an den Ablauf. Im Großen Preis von Berlin stellte er sich als Dreijähriger den älteren Pferden und der ausländischen Konkurrenz. Zwar reichte es nicht für einen weiteren Gruppe I – Treffer, doch auch als Dritter enttäuschte Nutan hinter dem Engländer Second Step und Ito keineswegs. Der Sieger Second Step wurde danach immerhin 4. im Irish St.Leger und profitierte in Hoppegarten sicher von einem Power-Ritt von Jockey Jamie Spencer.
146. Deutsches Derby
Im September kam dann die Hiobsbotschaft. Nach einer Trainingsverletzung musste Nutan seine Rennlaufbahn viel zu früh beenden. Er debütiert in diesem Jahr als Deckhengst im Gestüt Lindenhof.
Fazit: Nutan ist ein würdiger Derbysieger. Durch sein frühes Karriere-Aus haben wir den besten Nutan wahrscheinlich nie gesehen. Er hätte sich sicher noch um einige Kilos verbessert. Für einen Galopper des Jahres ist sein Trackrekord zu bescheiden. Wir sehen ihn auf Platz 2.
Ohne Opposition: Nightflower gewinnt den Großen Preis von Europa völlig problemos und sichert sich den Titel der besten Stute 2015 (Foto: German Racing/ Marc Rühl)
Nightflower – die Iron Lady
In einem guten Stuten-Jahrgang konnte sich Nightflower immer besser in Szene setzen. Unter dem Strich war sie ungemein beständig und scheute auch den internationalen Vergleich auf höchster Ebene nicht.
Ihre Rennkarriere kam erst langsam in Schwung. Als Zweijährige nur einmal am Start, verlor sie ihr erstes Rennen gegen den Spitzen-Zweijährigen Palang, der danach Zweiter im Criterium de Saint-Cloud auf höchster Gruppenebene war.
Auch als Dreijährige brauchte sie noch zwei Rennen, bis ihr erster Sieg unter Dach und Fach war. Nach zwei hervorragenden zweiten Plätzen in Frankreich, klappte es mit einem vollen Erfolg ausgerechnet im Diana-Trial in Hoppegarten auf Gruppe II-Ebene und damit in der nominell schwersten Prüfung, der sich Nightflower bis dahin stellte.
Danach sollte der ganz große Wurf im Prix de Diane in Chantilly gelingen. Als Achte von 16 Startern lief Nightflower auch nicht verkehrt und blieb nur 4,5 Längen hinter der Siegerin Star of Seville.
Mit dieser Form musste sie im deutschen Stutenderby eine allererste Chance haben. Doch wie im Frühjahr in Frankreich blieb ihr abermals nur der zweite Platz. Hinter einer groß aufgelegten Turfdonna konnte Nightflower noch viel Boden gut machen, doch für den Sieg waren die 2200 Meter in Düsseldorf zu kurz. Über 2400 Meter hätte sie an diesem Tag wohl keine Stute geschlagen.
Ihre Sternstunde hatte Nightflower dann im Preis von Europa. Auf der Kölner Heimatbahn gab die Stute des Stalles Nizza eine Gala und präsentierte sich im Herbst in absoluter Top-Form. Da hatten auch Dubday, Sirius und Ito keine Chance.
Preis von Europa
Wenn Stuten einmal ins Rollen kommen, sind sie schwer zu stoppen. Nach dieser Devise bekam Nightflowers zum Saisonabschluss mit dem Japan-Cup in Tokio noch einmal eine anspruchsvolle Aufgabe gestellt. Doch in einem Rennen, in dem sie zum Schluss eine Wand von Pferden vor sich hatte, blieb sie im Mittelfeld unter Wert geschlagen.
Fazit: Nightflower ist eine Stute, die eine harte Saison mit starken Leistungen gemeistert hat. Ein Sieg im Preis von Europa gegen die älteren Pferde verdient Respekt. Sie könnte auch international im nächsten Jahr eine ganz scharfe Klinge schlagen und sich sogar noch weiter steigern. Nightflower ist deshalb unser Favorit bei der Wahl zum Galopper des Jahres.
Mitmachen und Gewinnen bei der Wahl zum Galopper des Jahres
Wer ist Euer Favorit bei der Wahl zum Galopper des Jahres? Abgestimmt werden kann vom 1. Februar bis zum 29. Februar auf der German Racing-Internetseite unter www.german-racing.com bzw. per Stimmkarte, die in allen German Tote-Wettannahmestellen erhältlich ist.
Die Prämierung des Galoppers des Jahres 2015 findet am Ostermontag, den 28.3.2016, im Rahmen des Grand Prix Aufgalopps auf der Rennbahn in Köln-Weidenpesch statt. Und das sollte sich keiner entgehen lassen.
Wer war wirklich der beste Galopper 2015?
Mit Ito, Nightflower und Nutan haben die Fachjournalisten eine Vorauswahl getroffen, die nachvollziehbar ist. Trotzdem bleiben nach der Saison 2015 einige Fragen offen. Wer war wirklich der beste Galopper?
Was internationale Erfolge angeht, konnten die diesjährigen Finalisten der Galopperwahl nichts beisteuern. Hier sind die Siege von Lovelyn (Gran Premio del Jockey Club, Oaks, d´Italia), Red Dubawi (Premio Vittorio Di Capua) und Rogue Runner (Qatar-Derby) die Highlights.
Und dann waren da noch die verhinderten Stars: drei Dreijährige, die ohne Verletzungspech auch in der Grand Prix Klasse ein Wörtchen mitgeredet hätten. Die Rede ist von Shimrano, Quasillo und Karpino.
Besonders Karpino hat uns im Mehl-Mülhens Rennen überzeugt. Der Cape Cross-Sohn blieb bei drei Starts ungeschlagen und konnte dabei echtes Star-Potenzial entwickeln. Wir hoffen, dass er in diesem Jahr sein wahres Können zeigen kann. Dann ist er der heißeste Anwärter für den Titel des Galopper des Jahres 2016.
Noch ungeschlagen: der klassische Sieger Karpino nach seinem Sieg im Mehl Mülhens-Rennen. Wie gut er wirklich ist, kann er erst 2016 beweisen. (Foto: Turfexperte)
Galopper des Jahres | |||
Jahr | Gewinner | Trainer | Besitzer |
2014 | Sea The Moon | M.Klug | Gest.Görlsdorf |
2013 | Novellist | Andr.Wöhler | Dr.Chr.Berglar |
2012 | Danedream | P.Schiergen | Gest.Burg Eberstein u. T.Yoshida |
2011 | Danedream | P.Schiergen | Gest.Burg Eberstein |
2010 | Scalo | Andr.Wöhler | Gest.Ittlingen |
2009 | Night Magic | W.Figge | Stall Salzburg |
2008 | It’s Gino | P.Vovcenko | Stall 5-Stars |
2007 | Quijano | P.Schiergen | Gest.Fährhof |
2006 | Prince Flori | S.Smrczek | Stall Reni |
2005 | Shirocco | A.Fabre | G.Baron v.Ullmann |
2004 | Soldier Hollow | P.Schiergen | Gest.Park Wiedingen |
2003 | Ransom O’War | E.Mäder | Stall Capricorn |
2002 | Paolini | Andr.Wöhler | C.Ostermann-Richter |
2001 | Silvano | Andr.Wöhler | Gest.Fährhof |
2000 | Samum | A.Schütz | Stall Blankenese |
1999 | Tiger Hill | P.Schiergen | G.Baron v.Ullmann |
1998 | Tiger Hill | P.Schiergen | G.Baron v.Ullmann |
1997 | Borgia | B.Schütz | Gest.Ammerland |
1996 | Lavirco | P.Rau | Gest.Fährhof |
1995 | Lando | H.Jentzsch | Gest.Ittlingen |
1994 | Lando | H.Jentzsch | Gest.Ittlingen |
1993 | Monsun | H.Jentzsch | G.Baron v.Ullmann |
1992 | Platini | B.Schütz | Stall Steigenberger |
1991 | Lomitas | Andr.Wöhler | Gest.Fährhof |
1990 | Mondrian | U.Stoltefuß | Stall Hanse |
1989 | Mondrian | U.Stoltefuß | Stall Hanse |
1988 | Kondor | H.Bollow | Frau I.Ramm |
1987 | Acatenango | H.Jentzsch | Gest.Fährhof |
1986 | Acatenango | H.Jentzsch | Gest.Fährhof |
1985 | Acatenango | H.Jentzsch | Gest.Fährhof |
1984 | Las Vegas | S.v.Mitzlaff | Stall Gamshof |
1983 | Orofino | S.v.Mitzlaff | Gest.Zoppenbroich |
1982 | Orofino | S.v.Mitzlaff | Gest.Zoppenbroich |
1981 | Orofino | S.v.Mitzlaff | Gest.Zoppenbroich |
1980 | Nebos | H.Bollow | M.Gräfin Batthyany |
1979 | Königsstuhl | S.v.Mitzlaff | Gest.Zoppenbroich |
1978 | Esclavo | H.Jentzsch | Gest.Bona |
1977 | Windwurf | H.Gummelt | Gest.Ravensberg |
1976 | Windwurf | H.Gummelt | Gest.Ravensberg |
1975 | Star Appeal | Th.Grieper | Stall Moritzberg |
1974 | Marduk | H.Bollow | M.Gräfin Batthyany |
1973 | Athenagoras | S.v.Mitzlaff | Gest.Zoppenbroich |
1972 | Lombard | H.Jentzsch | Gest.Schlenderhan |
1971 | Lombard | H.Jentzsch | Gest.Schlenderhan |
1970 | Alpenkönig | H.Jentzsch | Gest.Schlenderhan |
1969 | Hitchcock | H.Jentzsch | K.H.Münchow |
1968 | Luciano | S.v.Mitzlaff | Stall Primerose |
1967 | Luciano | S.v.Mitzlaff | Stall Primerose |
1966 | Ilix | S.v.Mitzlaff | Gest.Zoppenbroich |
1965 | Kronzeuge | S.v.Mitzlaff | Gest.Zoppenbroich |
1964 | Mercurius | F.W.Schlaefke | W.Möller |
1963 | Mercurius | F.W.Schlaefke | W.Möller |
1962 | Windbruch | J.Kuhr | Gest.Ravensberg |
1961 | Baalim | V.Seibert | Gest.Waldfried |
1960 | Waidmann | J.Kuhr | Gest.Ravensberg |
1959 | Obermaat | H.Blume | Gest.Asta |
1958 | Orsini | A.v.Borcke | Gest.Erlenhof |
1957 | Thila | R.Vaas | W.Eichholz |
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