Zurück nach Longchamp: Die Arc-Vorschau

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Das neue Longchamp

Der Arc kehrt zurück nach Longchamp. Nach zwei Jahren Chantilly trifft man sich wieder im Bois de Boulogne zu Europas wohl wichtigstem Galopprennen. Und das Starterfeld bietet so einige Highlights. Denn pünktlich zum ersten Sonntag im Oktober ist die Klassestute Enable wieder fit und will ihren spektakulären Vorjahressieg verteidigen.

Enable kann in Longchamp Geschichte schreiben

Über  11 Monate gingen ins Land bis man die Nathaniel-Tochter nach ihrem Arc-Sieg wieder auf einer Rennbahn sehen konnte.  Anfang  September war es dann soweit: in den September-Stakes im Kempton Park zeigte Enable, dass sie nichts verlernt hat und fertigte den King George Zweiten Crystal Ocean überlegen mit dreieinhalb Längen ab.

Jetzt will sie den Doppelsieg im Arc und obwohl das schon einigen Ausnahmepferden, wie Treve, Alleged oder Tantieme gelungen ist, wäre sie das erste und einzige Pferd, dass den Prix de l’Arc de Triomphe auf zwei verschiedenen Rennbahnen gewinnen konnte.

Sea of Class für den Arc nachgenannt

Doch Enables Gegner werden sicher etwas dagegen haben. Allen voran die diesjährige Stuten-Championesse Sea of Class. Sie wurde am Mittwoch für das Rennen nachgenannt – Kostenpunkt 120.000 Euro.

Das Geld könnte gut angelegt sein,  denn die Sea The Stars-Tochter gab zuletzt in den Yorkshire Oaks eine wahre Gala und gewann davor die Irish Oaks auf dem Curragh.

Für Sea of Class sprechen Form und Boden, doch war sie bisher nur in Stutenrennen unterwegs. Nun trifft sie in Paris zum ersten Mal auf die Hengste. Für Trainer William Haggas ist das kein Problem und sogar Frankie Dettori, der ständige Reiter von Enable, nennt Sea of Class als größte Konkurrenz für seine Stute.


Arc 2017: Enable

Aufgaloppe zum Arcsieg

Aufgalopp zum Arc-Sieg: Im letzten Jahr waren Lanfranco Dettori und die Klassestute Enalbe nicht zu stoppen. (Foto: Turfexperte)


Die Gegner aus Ballydoyle

Aber nicht nur Sea of Class könnte Enable gefährlich werden. Auch die Schützlinge von Irlands Startrainer Aidan O´Brien schlagen im Arc immer eine scharfe Klinge.

Vor zwei Jahren stellte er sogar die ersten Drei: Found – Highland Reel – Order of St George hieß damals der Einlauf- besser geht es nicht. Und in diesem Jahr schickt er die englischen Leger-Sieger der letzten beiden Jahre nach Paris.

Kew Gardens heißt der diesjährige Sieger. Der Galileo-Sohn hat sich mit dem Grand Prix de Paris zuvor schon einen Big Point in Longchamp geholt. In Doncaster ließ er danach im letzten Klassiker der englischen Turfsaison ein starkes Feld hinter sich. Allen voran die bis dahin ungeschlagene Stute Lah Ti Dar.

 

Die Frage ist nur, ob die drei Wochen zwischen Leger und Arc ausreichen, um noch einmal eine Top-Leistung abzurufen.

Dem Leger Sieger des Vorjahres ist das im Arc 2017 nicht gelungen. Damals kam der Schimmel Capri nur auf den vorletzten Platz.  Eine Form die unmöglich stimmen konnte, denn das Saint Leger 2017 dürfte wohl eines der besten  der letzten Jahre gewesen sein.

In einem packenden Finish behielt Capri damals mit immer neuen Reserven gegen Crystal Ocean und Stradivarius die Oberhand. Und auch wenn für ihn in dieser Saison nicht alles rund lief. Capri gehört als Außenseiter aus dem O´Brien-Stall auf jeden Wettschein.

Arc-Hoffnung aus Deutschland

Ein Klassehengst aus deutscher Zucht: Waldgeist aus dem Gestüt Ammerland will den Arc-Sieg nach Deutschland holen. (Foto: F.Sorge/ galoppfoto.de)


Monsieur Fabre und die deutsche Hoffnung

Was Aidan O´Brien in Irland ist, ist Andre Fabre in Frankreich. Der französische Meistertrainer weiß genau, wie man den Prix de l’Arc de Triomphe gewinnt. Seit 1987 gelang ihm das bereits sieben Mal. Und in diesem Jahr scheint er besonders gut gerüstet zu sein.

Den Prix Foy, einem der wichtigsten Vorbereitungsrennen für den Arc, dominierten seine Schützlinge auf den ersten drei Plätzen nach Belieben. Der klare Sieger: Waldgeist.

Der Galileo-Sohn aus dem Gestüt Ammerland am Starnberger See ist die deutsche Hoffnung im Arc 2018. Seine Mutter Waldlerche stammt von Monsun, dem Stempelhengst der deutschen Vollblutzucht. Die Mutterlinie geht zurück auf Waldrun, die im Gestüt Ravensberg durch ihre Nachkommen viele große Erfolge feiern konnte, darunter die Derbysiege von Wilderer, Waidwerk und Waldpark.

Waldgeist ist seit vier Rennen auf Grand Prix Ebene ungeschlagen. Beste Voraussetzungen, um den Arc Sieg ein weiteres Mal nach Danedream nach Deutschland zu holen.

Während Waldgeist am Wettmarkt nach den Stuten Enable und Sea of Class auf Platz Drei rangiert, ist ein anderer Starter von Andre Fabre krasser Außenseiter: die Rede ist von Cloth of Stars. Der fünfjährige SeaThe Stars-Sohn konnte in dieser Saison noch nicht so recht überzeugen. Zwar sprangen unter dem Strich eine Reihe guter Platzierungen in den großen Rennen heraus, doch nach dem zweiten Platz im Arc 2017 hatte man sich von ihm in diesem Jahr sicher mehr erwartet.

Aber Andre Fabre wäre kein Meistertrainer, wenn er Cloth of Stars nicht rechtzeitig fit bekommen würde und deshalb sollte man den Außenseiter am Sonntag auf der Rechnung haben.

Prix Foy 2018: Waldgeist


Wer gewinnt den Arc?

Natürlich geht ein Sieg im Arc nur über die Championstute Enable. Dahinter ist aber so einiges möglich. Waldgeist und Sea of Class gehören auf jeden Wettschein, doch solltet ihr Capri, Kew Gardens und Cloth of Stars nicht vergessen.

Und natürlich gibt es im großen Arc-Feld noch einige Alternativen. Wer gewinnt für Euch den Arc und welche Außenseiter habt ihr auf der Rechnung?

1 Comment

  1. Harald Pankowski sagt:

    Welcome back Turfexperte! Es wurde auch Zeit . . .

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