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1. Juli 2016Das Schlüsselrennen für das Deutsche Derby
Das Kölner Union-Rennen gilt seit jeher als wichtigste Derbyvorprüfung. Dabei ist das Rennen sogar älter als das Deutsche Derby und wird am Sonntag zum Sage und Schreibe 181. Mal ausgetragen.
Ein Blick auf die Siegerliste liest sich wie das „Who is Who“ des deutschen Rennsports: Asterblüte hat hier gewonnen und Luciano. Die Klassehengste Literat, Surumu und Acatenango, die in direkter Linie voneinander abstammen. Oder die Schlenderhaner Ivanhowe und Wiener Walzer.
Und nicht zuletzt Sea The Moon, der vor zwei Jahren noch unbesiegt als großer Favorit ins Rennen ging, mit Leichtigkeit gewann und danach im Deutschen Derby eine Gala gab, wie kaum ein Pferd zuvor.
Der Boss heißt Boscaccio
In diesem Jahr gibt es wieder einen heißen Favoriten. Auch er ist nach drei Starts ungeschlagen: Sein Name ist Boscaccio.
Boscaccio kommt aus keinem der großen Ställe, die die Grand Prix Klasse in Deutschland dominieren, sondern wird von Christian Sprengel in Hannover trainiert.
Und der leistet seit vielen Jahren mit einer überschaubaren Anzahl von Pferden erstaunlich gute Arbeit. Seine letzten großen Siege mit König Turf oder Electric Beat liegen allerdings schon fast 10 Jahre zurück, da wäre es dem kleinen Stall wirklich gegönnt, wieder einmal ein echtes Klassepferd zu beherbergen.
Teffen sich im Union-Rennen erneut: El Loco (links) und Parthenius kämpfen im Ratibor-Rennen bis zur Linie. (Foto: German Racing/ Marc Rühl)
Ein offenes Rennen
Doch Boscaccio muss sich im Union-Rennen erst einmal beweisen. In diesem Jahr hat er in seinen Rennen wohl noch keine wirklich hochklassigen Pferde gesehen. Das könnte in der Union anders werden.
Das Rennen verspricht also spannend zu werden. Viele Pferde wie Cashman, El Loco, Bora Rock oder auch Boscaccio bevorzugen ein Rennen von der Spitze aus. Da stellt sich die Frage, wer letztendlich nach vorn kommt.
El Loco hat da beste Chancen. Der Röttgener besitzt eine sagenhafte Galoppade und vor allem schon viel Rennroutine. Wenn er von vorn marschiert, wird das Rennen schnell.
Doch von der Spitze aus auch gewinnen? In Köln ist die Zielgerade lang und El Loco ist nicht gerade das, was man einen Siegertyp nennt. Bei fünf Starts kam er auf einen Sieg und 4 zweite Plätze. Kurios: sogar bei seinem Debütsieg in Düsseldorf landete er auf dem zweiten Platz, profitierte aber von der Disqualifikation des Siegers Burma King, der im Rennen den Drittplatzierten Walerio behindert hatte. Damit wäre die Frage nach dem Zweitplatzierten in der Union fast schon geklärt.
Wer gewinnt das Union-Rennen?
Doch wer gewinnt das Rennen? Wir tippen auf Savoir Vivre. Der Adlerflug-Sohn ist zwar noch sehr unreif, zweigte aber schon in seinen beiden Rennen, dass er über eine Menge Speed verfügt. Stehvermögen kann bei ihm vorausgesetzt werden und sein Jockey Freddie Tylicki ist ein weiterer Pluspunkt. Er hat am letzten Sonntag nach einem harten Ritt auf Meergörl bereits das Diana-Trial gewonnen.
Und dann ist da noch unserer verhinderter Starter aus dem Französischen Derby: Parthenius. Der rechte Bruder des Derbysiegers Pastorius war fest für Chantilly gebucht, doch ein fehlerhafter Pferdepass verhinderte einen Start. Und da sage noch mal jemand, Prinzipienreiter gäbe es nur in Deutschland.
In der Union wird Parthenius mit Blick aufs Blaue Band wohl eher behutsam geritten. Platz 3 oder 4 sind aber immer drin und dann sollte man ihn im Derby beachten, denn schon so mancher Sieger im Blauen Band landete davor in der Union nur in der Platzierung.
Boscaccio trauen wir auch ein gutes Laufen zu. Doch wird er wohl kein ungestörtes Rennen an der Spitze bekommen, da reicht es für uns nur für Platz 4.
Unser Tipp für das Union-Rennen
Savoir Vivre – El Loco – Parthenius
Und wer gewinnt das Derby?
Einen Star im Jahrgang haben wir noch nicht entdeckt. Wenn Boscaccio die Union gewinnt kann er die Pole Position unter den Dreijährigen für sich reklamieren.Wir glauben aber nicht daran.
Der Winterfavorit Isfahan ist bestimmt ein gutes Pferd, doch vielleicht nicht der größte Steher. Auch Wai Key Star ist sehr veranlagt, geht aber mit wenig Rennroutine in Hamburg an den Start. Zwei veranlagte Pferde, Swinging Duke und Zirconic Star, mussten nach Verletzungen aufgegeben werden. Das ist sehr traurig, denn beide hätten in Derby und Union sicher gut abgeschnitten.
Unser Derbyfavorit heißt deshalb Parthenius und wir sind schon sehr gespannt, wie er sich in der Union schlägt. Einen prima Überblick über die chancenreichen Derbypferde gibt es auf dem Blog „nurpferdeundfussball“. Den können wir Euch wirklich empfehlen.
Und wie heißt Euer Derbyfavorit? Scheibt uns Eure Meinung!
Boscaccio im Derby Trial Hannover
El Loco im Badener Derby Trial
Auf dem Weg nach Hamburg: Parthenius holt sich im Union-Rennen den richigen Schliff für das Blaue Band. Sein Bruder Pastorius hat das Derby vor vier Jahren gewonnen. (Foto: German Racing/ Marc Rühl)
3 Comments
Vergiss Bora Rock nicht!
Für mich ist Larry ein richtig gutes Pferd den sollte man berücksichtigen!!!
Ja, das sah gut aus in Hoppegarten, aber reichen 76 kg im GAG für einen Start im Derby? Das könnte knapp werden.